Eigenkapital für Deine Immobilie erhöhen: so nutzt du deinen Riester-Vertrag optimal!

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Dein Eigenkapital für die Immobilie – jeder Euro zählt!

Dein Eigenkapital spielt eine entscheidende Rolle beim Immobilienkauf, denn jeder Euro, den Du selbst einbringst, reduziert den Kreditbetrag, den du aufnehmen musst. Es gibt dabei eine häufig übersehene Möglichkeit, dein Eigenkapital zu erhöhen: Riester-Guthaben!

Die gestiegenen Zinsen machen es teurer, eine Immobilie zu finanzieren. Die Zinsen, die Du für die Baufinanzierung zahlst, stellen letztlich nur zusätzliche Kosten dar, weshalb es um so wichtiger ist, einen möglichst günstigen Kreditzins zu erhalten.

Genauso wichtig wie günstige Zinsen ist dein Eigenkapital. Je mehr du selbst investieren kannst, desto weniger musst du leihen, was dir wiederum Zinskosten spart.

Aber wie erhöhst du dein Eigenkapital? Vielleicht hast auch du ein zusätzliches Konto, das wenig Beachtung findet: dein angespartes Guthaben aus einem Riester-Vertrag. Falls du mit der Rendite deines Riester-Vertrags unzufrieden bist und die Rente daraus später überschaubar bleibt, ist es Zeit, über Wohn-Riestern nachzudenken.

Nutze deine Riester-Rente besser

Ende 2022 bezogen etwa eine Million Menschen Leistungen aus der Riester-Rente, so das Bundesfinanzministerium. Der durchschnittliche Betrag lag bei unter 1.000 Euro pro Jahr.

Dieser Betrag wird wahrscheinlich steigen, da zukünftig mehr Menschen in Rente gehen, die länger in Riester-Verträge eingezahlt haben. Wenn du jedoch auf diese Zusatz-Rente verzichten kannst und überlegst, eine Immobilie zu kaufen oder zu bauen, kannst du dein Riester-Guthaben als Eigenkapital nutzen und damit langfristig Vermögen aufbauen.

So setzt du Riester für deine Immobilie ein

Du kannst die Förderung aus deinem Riester-Vertrag für den Immobilienkauf oder -bau nutzen und dir das angesparte Guthaben ganz oder teilweise auszahlen lassen. Dabei spielt es keine Rolle, welche Art von Riester-Vertrag Du hast (z. B. eine Riester-Rentenversicherung). Auch ich habe das schon gemacht und für eine Sondertilgung eingesetzt.

Beachte jedoch einige Regeln bei der Verwendung für deine Immobilie:

  • die Immobilie muss in der EU oder im EWR liegen und von dir selbst dauerhaft bewohnt werden (also keine Ferienwohnung)
  • alternativ kannst du Anteile an einer Wohnungsgenossenschaft erwerben, um eine Genossenschaftswohnung zu beziehen
  • auch eine (Sonder-)Tilgung eines Kredits mit deinem Riester-Guthaben ist möglich
  • hast du bereits eine Immobilie, kannst du das Guthaben für barrierefreie Umbauten oder energetische Sanierungen nutzen
  • du darfst nur so viel entnehmen, wie du für den Kauf, Bau oder Umbau der Immobilie benötigst, inklusive Nebenkosten wie Notarkosten

Es gibt jedoch einige Bedingungen: Entnimmst du nur einen Teil deines Guthabens, müssen mindestens 3.000 Euro an gefördertem Guthaben (durch Zulagen oder gefördertes Sparen) im Vertrag verbleiben. Freiwillige Beiträge zählen hier nicht.

Beim Kauf oder Bau einer Immobilie musst Du mindestens 3.000 Euro entnehmen. Für Umbauten oder Sanierungen sind die Mindestbeträge höher: innerhalb von drei Jahren nach Kauf oder Bau sind es mindestens 6.000 Euro, danach mindestens 20.000 Euro.

Wichtige Fristen beachten

Beachte, dass du das Geld nur vor Beginn der Auszahlphase deines Vertrages entnehmen kannst, also bevor du eine Rente erhältst. Die Details zur Auszahlungsphase und deren Verschiebung findest du in deinen Vertragsunterlagen. Generell ist aber mit dem 68. Lebensjahr Schluss.

Denke auch an die Antragsfrist: du musst die Entnahme spätestens zehn Monate vor Beginn der Auszahlphase beantragen. Zudem darf zwischen Entnahme und Verwendung des Geldes nicht zu viel Zeit liegen.

Konkret heißt das: sechs Monate bevor du den Antrag stellst oder zwölf Monate nach der Auszahlung musst du dein Immobilienprojekt umsetzen. Wenn du bereits gekauft oder gebaut hast und die Schulden tilgen willst, muss das Darlehen innerhalb von drei Jahren vor oder nach dem Kauf bzw. Bau aufgenommen worden sein.

Steuern fallen trotzdem an

Wie bei einer ausgezahlten Riester-Rente musst du auch beim Wohn-Riestern im Alter Steuern zahlen. Dafür erhältst du ein sogenanntes Wohnförderkonto. Es gibt jedoch einen Rabatt von 30 Prozent, wenn du die Steuern sofort bei Rentenbeginn statt nach und nach zahlst.

Um dein Guthaben entnehmen zu können, musst du einen Antrag bei der Zentralen Zulagenstelle für Altersvermögen (ZfA) der Deutschen Rentenversicherung stellen. Am besten machst du das online, damit du schnell erkennst, ob noch Dokumente fehlen.

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Wie funktioniert die Antragstellung genau?

  1. Prüfe, ob die Immobilie den Anforderungen entspricht. Wichtig: eine begünstigte Wohnung musst du selbst bewohnen, sie muss deine Hauptwohnung oder den Mittelpunkt deiner Lebensinteressen sein.
  2. Stelle sicher, dass dein Riester-Vertrag ausreichend Guthaben aufweist. Überprüfe deine Riester-Unterlagen und die jährliche Standmitteilung deines Anbieters. Alternativ kannst du direkt bei deinem Anbieter nachfragen.
  3. Stelle online auf der Seite „Antrag-Kapitalentnahme“ der ZfA den passenden Antrag für dein Vorhaben. Reiche alle erforderlichen Unterlagen und Nachweise zügig ein. Zur Prüfung benötigt die ZfA eine Kopie deines Riester-Vertrags. Die weiteren Nachweise variieren je nach Verwendungszweck.
  4. Warte auf den positiven Bescheid der ZfA und informiere deinen Riester-Anbieter über die geplante Entnahme. Nach Erhalt des positiven Bescheids fordere die Auszahlung deines Guthabens bei deinem Riester-Anbieter an.
  5. Nutze das Guthaben wie geplant und bewilligt.

 

 

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